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Familiengeschichte, für Teddy stricken, Frieren Schafe ohne Wolle, gemütliche Winternachmittage, Geschichte übers Stricken, Pullover stricken, Schafschur, Schafwolle, Stricken lernen, Stricken und Tee trinken und Gemütlichkeit, Strickgeschichte
Ein Pullover aus Schafswolle
„Ich mag es, an kühlen Nachmittagen bei einem Kräuterhonigtee und Kerzenlicht im warmen Zimmer zu sitzen“, sagt Mama. Sie hält den warmen Teebecher an ihre Wange und seufzt behaglich auf. „Schön ist das. Schön gemütlich.“
Lisa kann das nicht verstehen. Sie würde viel lieber draußen mit ihren Freunden spielen und nicht im Zimmer sitzen.
„Herbst und Winter sind langweilig“, mault sie.
„Man kann sich auch im Haus gut beschäftigen“, meint Mama. „Lesen zum Beispiel. Oder Malen. Außerdem werde ich dir einen Pullover stricken. Einen dicken, warmen. Mit einer passenden Mütze.“
„Und einem Schal“, freut sich Lisa. Sie überlegt. „Ich will auch stricken“, sagt sie dann. „Mein Teddy braucht einen Schal, eine Mütze und auch einen Pullover.“
„Einverstanden.“ Mama lächelt.
Am nächsten Tag gehen Mama und Lisa in einen Wollladen. Sehr viele verschiedene Arten von Wolle in den tollsten bunten Farben gibt es hier zu kaufen. Gar nicht satt sehen kann man sich hier und Lisa greift nach den Wollsträngen mit den rot-blau-gelb-grünen Regenbogenfarben. Mama aber sucht für Lisas Pullover nach einer besonders weichen, wärmenden Wolle, die nicht auf der Haut kratzt.
„Ist das reine Wolle?“, fragt sie die Verkäuferin und deutet auf einen hellroten Wollstrang.
„Nein, dieser Wolle ist eine Chemiefaser beigemischt. Reine Schafwolle kann bei empfindlicher Haut jucken“, erklärt die Verkäuferin und Lisa ruft schnell:
„Mein Pullover soll aber nicht jucken. Und bunt soll er sein mit roten und blauen und gelben und grünen Streifen.“
„Und wie wäre es damit?“ Die Verkäuferin zeigt ihnen weiche, flauschige Angorawolle. „Sie stammt vom Fell der Angorakaninchen.“
Lisa schüttelt den Kopf. „Ich möchte einen Pullover aus Schafwolle und ohne Jucken haben“, bestimmt sie. Im Urlaub hat sie nämlich bei einer Schafschur zugeschaut und sich Sorgen gemacht, dass die armen Schafe nach der Schur frieren könnten. Der Schäfer aber hat sie beruhigt. Im Sommer wäre es den Schafen nur selten kalt und ihr Fell wachse auch sehr rasch wieder nach.
Bestimmt würden sich die Schafe freuen, wenn ich einen Pullover aus ihrer Wolle habe, überlegt Lisa nun. Und vielleicht würden sie im nächsten Sommer den netten Schäfer wieder treffen? Dann könnte sie den Schafen ihren neuen Schafswollpulver zeigen. Au ja. Und klammheimlich freut sich Lisa schon jetzt auf den Sommer – und natürlich auf den neuen Pullover.
© Elke Bräunling & Regina Meier zu Verl
Strickzeit, Bildquelle © SweetMellowChill/pixabay