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Adventsgeschichte, Geschichte über die Freude, Geschichte von den Gefühlen zu Weihnachten, Weihnachtsgeschichte, Weihnachtsmanngeschichte, Weihnachtsmärchen Weihnachtsfrau
Die Weihnachtsfrau und die Weihnachtfreude
Den Weihnachtsmann kennt jeder, ebenso das Christkind und den Nikolaus. Wie aber ist es mit der Weihnachtsfrau? Niemand hat je von ihr gehört und doch besucht sie uns, ohne dass wir sie sehen. Wer ist sie, diese unsichtbare Dame? Du weißt es nicht? Nun, dann wird es Zeit, dass du ihre Geschichte kennen lernst:
Vor langer Zeit war der Weihnachtsmann einmal sehr krank. Stöhnend saß er am Ofen, hielt sich den Kopf und murmelte ein um das andere Mal:
„Das ist nicht gut. Wo führt das hin? Das ist nicht gut. Wo…?“
Wieder und wieder flüsterte er diese Worte. Tag für Tag. Woche für Woche.
Seine Freunde machten sich große Sorgen. Wie sollte das weiter gehen? Weihnachten stand vor der Tür.
Und eines Tages beschloss Cousine Annagreta: „Dann gehe eben ich dieses Jahr zu den Kindern!“ Sprach’s und schlüpfte sie in den roten Weihnachtsmannmantel.
Da erschrak der Weihnachtsmann sehr. „Wei-Weihnachtsfrau?“, schluchzte er, und Tränenbäche rannen über seine Backen. „Das wird nichts nützen. Ach, wie tut es mir im Herzen weh, wenn ich die Menschen sehe! Sie können sich nicht mehr freuen. Laut sind sie, ruhelos, gestresst. Und die Kinder haben immer größere Wünsche. Ja, und wenn sie ihre Geschenke auspacken, sind sie oft unzufrieden und zanken miteinander. Freude aber, nein, die kann ich nicht mehr finden. Ganz krank macht mich das.“
Der Weihnachtsmann seufzte.
„Das ist nicht gut“, sagte Annagreta und schüttelte den Kopf. „Wir müssen den Menschen helfen!“
„Aber wie?“, fragte der Weihnachtsmann ratlos. „Viele Wochen grüble ich schon darüber nach.“
Ja, wie? Lange saßen die beiden auf der Ofenbank, und ihre Köpfe rauchten vor lauter Nachdenken. Dann fasste Annagreta einen Beschluss:
„Ich gehe als Weihnachtsfrau zu den Menschen und bringe ihnen die Freude zurück.“
Gesagt! Getan! In jenem Jahr begleitete Annagreta den Weihnachtsmann auf die Erde und zauberte die Freude auf die Menschengesichter zurück. Es wurde ein schönes Fest, die Menschen fühlten sich wohl wie lange nicht mehr.
Wie glücklich war da der Weihnachtsmann! Und Annagreta? Die hatte so viel Spaß an ihrem neuen Job, dass sie seither in jedem Jahr als Weihnachtsfrau die Freude zu den Menschen bringt. Sie kommt auch zu dir. Ein bisschen musst du ihr helfen: Setz dich ruhig hin, höre Musik oder schau ins Licht einer Kerze! Auf einmal spürst du, wie dein Herz vor Freude zu klopfen anfängt. Schön fühlt sich das an. Ja, und dann ist Annagreta, die Weihnachtsfrau auch schon ganz nah bei dir.
© Elke Bräunling
Weihnachten, Bildquelle © suju/pixabay
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Mathilda sagte:
Das ist so schön geschrieben, hab eine Gänsehaut bekommen und fühle mich jetzt auch richtig gut und die Freude auf Weihnachten wächst in mir.
Das Video ist so schön.
Alles Liebe dir und einen schönen Tag wünscht Mathilda ♥
Märchenflüsterin sagte:
Liebe Mathilda,
eben erst entdecke ich deine lieben Worte. Sie lagen seit Tagen im Spamordner und warteten auf Entdeckung.
Nachträglich also vielen lieben Dank für deinen Besuch. Ich freue mich, dass dir die „Weihnachtsfrau“ gut gefallen hat.
Lieber Gruß und ein gutes Neues Jahr
Elke
Pingback: Als die Weihnachtsfrau die Freude zu den Menschen brachte | Winterzeit
ines sagte:
liebe elke. ich bin mal in berlin britz in einem pflegeheim bei einer im sterben liegenden dame als weihnachtsfrau eingesprungen, als der gebuchte weihnachtsmann kurzfristig abgesagt hatte und die not groß war. um die „weihnachtsfrau“ zu erklären, habe ich deine geschichte vorgelesen. wir haben noch andere weihnachtssachen vorgetragen, bescherung gemacht und zusammen gesungen. es war wunderbar. ich danke dir für diese tolle geschichte. liebe grüße aus berlin
Elke sagte:
Danke,liebe Ines. Dein Kommentar rührt mich zu Tränen. Ich freue mich so sehr, dass meine Geschichte der alten Dame ein bisschen Freude bringen konnte. Danke fürs Erzählen. Für mich ein Zeichen, hier nicht aufzugeben, obwohl mir manchmal danach zumute ist.
Liebe Grüße und eine schöne Adventszeit
Ele