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24-teilige Adentskalendergeschichte, Adventskalendergeschichte, um Mitternacht sprechen die Tiere, Weihnachten im Stall
6. Dezember
Es war kurz vor Mitternacht, als Jupp sich vorsichtig neben Hendriks Ohr niederließ.
„Junge, hast du deinen Stiefel aufgestellt? Der Nikolaus ist unterwegs, ich habe ihn bereits gehört. Vielleicht ist er im Stall. Schau doch mal nach!“, flüsterte er Hendrik zu.
Der setzte sich im Bett auf und rieb sich die Augen. Hatte er geträumt? So musste es wohl gewesen sein. Auf jeden Fall war es ein guter Traum, denn an seinen Stiefel hatte er tatsächlich nicht gedacht. Schnell zog er einen Jogging-Anzug über. Dann schlich er die Treppe hinunter. Jupp hinterher. Vorsichtig öffnete er die Tür, steckte noch schnell den Schlüssel in die Tasche und dann ging er zum Stall hinüber, in Hausschuhen. Seinen Stiefel hatte er auf der Treppe vor der Haustür abgestellt.
Die Kirchturmuhr schlug gerade zwölf Uhr, als Hendrik den Stall betrat.
„I-A, I-A, der Hendrik!”, rief Jessy erfreut.
Hendrik rieb sich erneut die Augen. Ein sprechender Esel? Er musste noch immer träumen.
„Junge, dass du gekommen bist!“, säuselte Berta und auch die Schafe waren entzückt. Sie mochten das Kind ja sowieso, aber jetzt konnten sie ihm das endlich einmal sagen.
„Schön, dass du gekommen bist. Wir haben so gehofft, dass Jupp dir sagt, dass wir dich hier brauchen! Näh, is dat schön!“ Lisbeth war völlig aus dem Häuschen und ihren Freundinnen hatte es die Sprache verschlagen.
„Jupp?“, rief Hendrik. „Erklär mir das!“ Mit großen Augen schaute er sich um, er konnte nicht fassen, was da gerade passierte. Jetzt fehlte nur noch, dass der Nikolaus um die Ecke kam. Plötzlich begann Hendrik zu zittern, es war kalt, aber das war nicht der Grund.
„Du musst dich nicht fürchten. Wusstest du denn nicht, dass man uns Tiere um Mitternacht verstehen kann, wenn man ein offenes Herz für uns hat?“, versuchte Jupp zu erklären. Hendrik schüttelte den Kopf. Nein, das wusste er nicht und es erschien ihm auch sehr unwahrscheinlich.
Trotzdem hörte er den Tieren zu und er verstand, was sie von ihm wollten. Das war wirklich spannend und er war mittendrin. Natürlich würde er ihnen bei den Vorbereitungen für den Christusgeburtstag helfen, mit allen Kräften, die er hatte. Aber jetzt musste er erstmal zurück in sein Bett, bevor man ihn vermisste.
Hoffentlich erkältet Hendrik sich nicht, das wäre fatal, denn die Tiere brauchen ihn für ihr Vorhaben. Lest morgen weiter, was passieren wird …
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